Archivsystem
Ein Archivsystem dient der langfristigen, unveränderlichen,
revisionssicheren Speicherung von archivierungspflichtigen
oder archivierungswürdigen Dokumenten. Es bedient sich dabei der optoelektronischen Speichertechnologie, das heißt
der Speicherung von digitalen Informationen auf
Speichermedien mittels eines optischen, lasergestützten
Beschreibungsverfahrens. Im Gegensatz dazu bietet eine
Speicherung mittels eines magnetischen Speicherverfahrens
wesentlich weniger Langzeitsicherheit und ist daher für die
Langzeitarchivierung weniger gut geeignet.
Cartridge
Magnetbandspeicher in Kassetten, der zur Datensicherung von
Festplatten verwendet wird.
Client
Eine Arbeitsstation, die in einem Netzwerk Dienstleistungen,
Daten oder den Zugriff auf Peripheriegeräte vom Server
anfordert.
Client-Server-Modell
Systemarchitektur in Netzwerken, bei der durch das
Zusammenspiel zwischen den Ressourcen einer Arbeitsstation
(Client) und einer zentralen Instanz (Server) die
Leistungsreserven des Systems besser genutzt werden können.
Die Grundidee besteht darin, Computerleistungen unter den
verschiedenen Benutzern des Systems aufzuteilen.
COLD
"Computer Output on Laser Disc" - englische Abkürzung für die
Ausgabe von Daten auf optische Speicherplatten, üblicherweise
WORM. Die Software von COLD-Systemen unterstützt die
Indizierung und Archivierung von Bild- und Textdokumenten,
die Benutzer können diese online betrachten und Daten
extrahieren.
Datenbank, relationale
Datenbanktyp, bei dem die Daten in Form von Tabellen
gespeichert werden. Dabei stehen die Datensätze in den Zeilen
und die Datenfelder (Attribute) in den Spalten. Ein Datensatz
ist also Element einer Relation von Feldmengen. Durch diese
mathematische Interpretationsweise lassen sich komplexe
Beziehungen leichter organisieren. So kann bei diesem
Datenbanktyp auch eine Verknüpfung verschiedener
Datenbestände vorgenommen werden.
Datensicherungssystem
Ein Datensicherungssystem dient der Sicherung der
Verfügbarkeit und Wiederherstellbarkeit von Datenbeständen.
Zur Sicherung von Informationen gegen Zerstörung,
Veränderung, unbefugten Zugriff oder den Ausfall von externen
Speichern dienen zum Beispiel Zugangs- und
Zugriffskontrollen, periodische Sicherungen oder identische
Replikationen der Dokumentenbestände an verschiedenen
Lokationen.
Deskriptoren
Oberbegriffe zur Klassifizierung der Suchbegriffe, die den
Daten/Dokumenten zur späteren Recherche-Möglichkeit
zugeordnet werden.
DMA
"Document Management Alliance" - Zusammenschluss von
über 90 Unternehmen mit dem Ziel, Standards und Produkte
zur Verfügung zu stellen, die die Interoperabilität von
Dokumenten-Management-Anwendungen, Services und
Respositories (Dokumentenbestand) ermöglichen.
DMS
"Document Management Systems" - Systeme zur Handhabung
und Verwaltung elektronisch gespeicherter Dokumente. Der
Begriff wird oft für elektronische Archivsysteme benutzt, die ein
integriertes Vorgangsbearbeitungssystem besitzen.
Document imaging
Das elektronische Rasterbild eines Papierdokuments
(Faksimile) kann als nichtkodierte Information vom Rechner
nicht direkt weiterverarbeitet werden. Imaging sorgt für die
Erstellung elektronischer Kopien der Faksimiles durch
Digitalisierung mittels Scannern, um so eine EDV-mäßige
Verarbeitung zu ermöglichen.
Dokumenten-Management-System (DMS)
Unter Dokumenten-Management verstehen wir alle Aspekte
der digitalen Verarbeitung von Dokumenten. Dies reicht von
der Erfassung von Papierdokumenten über Scanner (Imaging),
der Verarbeitung bereits digital erzeugter Dokumente
(Dokumenten-Management im engeren Sinne) bis hin zur
Archivierung auf optischen Platten. Unter Dokumenten-
Management-Systemen verstehen wir daher alle Systeme, die
diesem Zweck dienen. Hierzu zählen Datensicherungs-Systeme,
Archivsysteme, Recherche/Retrieval-Systeme sowie DMS im
engeren Sinne. Auch die automatisierte Weiterleitung und
Bearbeitung digitaler Dokumente (=Workflow) ordnen wir
diesem Begriff zu, sofern nicht explizit von Workflow die Rede
ist.
EDM
"Engineering Document Management" - Verschmelzung der
Datenströme aus Konstruktion, Auftrag und Fertigung. Beispiel:
Bauprojekt Zunächst werden alle Dokumente zentral auf einem
Server in thematisierten Datenbanken gespeichert und
verwaltet. Die Planer, die bauausführenden Unternehmen und
sogar Reproduktionsbetriebe nutzen den gemeinsamen
Dokumentenpool und kommunizieren über Modem, ISDN oder
das Internet. Dadurch, dass alle am Bau Beteiligten Zugriff auf
diesen Pool und damit auch auf die aktuellen Daten und
Dokumente haben, lassen sich enorme
Produktivitätsverbesserungen erzielen.
Host-System
Zentrales Großrechnersystem in einem Netzwerk, das den
verschiedenen Teilnehmern bestimmte
Verarbeitungsleistungen zur Verfügung stellt.
IMC (International Management Congress)
Weltweiter Veranstalter von DMS-Messen.
Indizierung
Datenbankgeschütztes Verfahren zur Erstellung möglichst
eindeutiger Zugriffsinformationen für das schnelle
Wiederauffinden gespeicherter Dokumente.
Interface
Englische Bezeichnung für Schnittstelle. Dient in der Regel zur
Verknüpfung zweier nicht kompatibler Geräte/Anwendungen.
Internet
Der weltweit größte internationale Verbund von vielen tausend
Teilnetzwerken. Jedes Teilnetz ist technisch und organisatorisch
sowie finanziell unabhängig. Wesentlicher Bestandteil des
Internet ist das Worldwide Web (WWW).
Intranet
Bei einem Intranet handelt sich um ein geschlossenes, nach
den Standards des Internets aufgebautes
unternehmensinternes Netzwerk.
IT
Informationstechnologie
Jukebox
Plattenwechselautomat für Speichermedien (WORM, CD, DVD).
JPEG
1. Expertengruppe (Joint Photographers Expert Group) zur
Erarbeitung von Verfahren zur Bildkompression.
2. Von diesem Gremium erarbeitetes
Kompressionsverfahren, welches es ermöglicht, digitale
Standbilder in Echtfarben (24 bit Tiefe) in einem
Verhältnis von 15:1 ohne sichtbaren Qualitätsverlust zu
komprimieren. Bei solchen Bilddateien werden
benachbarte Informationen (Farben) immer stärker
zusammengefasst. Dazu eignen sich besonders Fotos.
MOD
"Magneto Optical Disc" - magneto-optischer Datenträger:
Wiederbeschreibbarer magnetischer Datenträger, der mit
einem Laserstrahl magnetisiert wird.
MPEG
"Motion Picture Expert Group" - spezielles
Kompressionsverfahren für bewegte Bilder. Und so funktioniert
MPEG:
Um bei der Speicherung von bewegten Bildern kostbaren
Speicherplatz zu sparen, werden aus einer Videosequenz stets
alle redundanten (mehrfach vorkommenden)
Bildinformationen herausgefiltert. Gespeichert werden also
stets nur die Bildinformationen, die sich im Vergleich zum
vorherigen Bild einer Sequenz verändern. Vorteil: Reduzierung
des Speicherbedarfs und schnellere Datenübertragung via
Internet.
Multiserver-Konzept
Client-Server-System, in dem ein Server mehrmals oder
verschiedene Server parallel im Netz installiert sind. Die
einzelnen Server können dann bestimmten Abteilungen oder
Mandaten zugeordnet sein.
Recherche-/Retrieval-Systeme
Ermöglichen die computergestützte Recherche von
Dokumenten oder Dokumenteninhalten in elektronischen
Archiven.
ODMA
"Open Document Management API" - standardisiertes,
plattformunabhängige High-Level- Interface zwischen Desktop-
Applikationen und Dokumenten-Management-Systemen
(Client-Schnittstelle).
Scanner
Gerät zum Abtasten optischer Informationen, die in elektrische
Impulse umgewandelt und an den Computer weitergeleitet
werden.
Server
Eine Instanz, die einem Client auf Anforderung bestimmte
Dienste (zum Beispiel Fax- oder Druckservice) in einem
Netzwerk zur Verfügung stellt. Eine typische Serverfunktion ist
die zentrale Datenbankverwaltung.
Skalierbarkeit
Möglichkeit, das DMS z. B. hinsichtlich des Speicherplatzes
oder der Systemleistung ausbauen zu können, wobei alte und
neue Komponenten eine Einheit bilden.
SQL
"Structured Query Language" - strukturierte Abfragesprache, die
es dem Benutzer ermöglicht, auf die Daten einer relationalen
Datenbank zuzugreifen. Ferner können die Daten mit SQL
aktualisiert, definiert und gelöscht werden.
TIF
"Tagged Image File" - unterstützt die elektronische Speicherung
von bis zu 24-bit Farbbildern über eine Vielzahl von Formaten.
Die Dateien können komprimiert oder unkomprimiert sein.
Nicht alle TIF-Implementierungen funktionieren mit allen
Wiedergabeprogrammen.
TIFF
"Tagged Image File Format" - spezielles Dateiformat für TIFBilder.
VOI
"Verband Optische Informationssysteme e.V." - Deutscher
Fachverband der Hersteller, Anbieter und Berater von DMSProdukten.
Er wurde 1991 mit Sitz in Darmstadt gegründet und
zählt heute über 100 Mitgliedsfirmen.
Volltextdatenbank
Datenbank, die die Verwaltung unstrukturierter Daten erlaubt.
Im Gegensatz zu den herkömmlichen Datenbanken gibt es hier
keine vordefinierte Struktur mit zum Beispiel fest vorgegebener
Feldgröße. Trotz unstrukturierter Dateneingabe erlaubt eine
Volltextdatenbank das Selektieren und Verknüpfen von
Datensätzen.
WfMC
"Workflow Management Coalition" - 1993 als ein
internationaler Zusammenschluß von Workflow-Herstellern und
Beratern aus über 25 Ländern gegründet. Ziel ist es, die
Softwareterminologie, die Interoperabilität und die
verschiedenen Schnittstellen zwischen Workflow-Produkten zu
standardisieren und deren Verbreitung weiter zu steigern.
Workflow-Systeme
Elektronische Vorgangssteuerungssysteme, die der
prozessorientierten Integration von Dokumenten in die
einzelnen Arbeitsschritte dienen. Zu unterscheiden sind
sogenannte Production-Workflows für strukturierte Prozesse
und Ad-hoc-Workflows für einmalige und variierende Prozesse.
Workflows verkürzen die Bearbeitungszeiten enorm, da
Transport- und Liegezeiten entfallen und Prozesse auch parallel
bearbeitet werden können.
WWW
"Worldwide Web" - sogenanntes Hypermedia-System, das nicht
nur die Speicherung von Text und Grafik, sondern auch von
bewegten Bildern und Ton erlaubt. Das WWW ermöglicht den
Zugriff auf digitale Dokumente, die auf über die ganze Erde
verteilten Servern gespeichert sind.
WORM
"Write Once Read Many" - optische Speicherplatte, die zwar auf
der MO basiert, aber im Gegensatz dazu nicht
wiederbeschreibbar und damit für die Langzeitarchivierung
geeignet ist.